Nach einem 5-wöchigen Aufenthalt in Omaruru, hat uns Monika Bitzl, die Vorsitzende von „Taking Hands“ – Deutschland den folgenden Newsletter geschickt.
In ihrem Begleitbrief schreibst sie: „Die Leute hier vor Ort leisten unter oft sehr schwierigen Bedingungen Großartiges. In nur 5 Monaten haben sie ein kleines Paradies für die Kinder hier geschaffen. Einen Ort zum Wohlfühlen und sich angenommen wissen.“
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Ihr Team von Hilfe für Afrika e.V.
Taking Hands Namibia- Deutschland e.V.
Liebe Unterstützer*innen von Taking Hands Namibia- Deutschland e. V.
heute kommt der Newsletter direkt aus Omaruru. Monika Bitzl ist seit 4 Wochen dort, hilft mit und hat Einblick in die Arbeit vor Ort.
Derzeit sind 22 Kinder in der Vormittagsbetreuung. 7 von ihnen haben einen erhöhten Betreuungsbedarf. Sie sind entweder geistig und/oder körperlich beeinträchtigt, autistisch oder haben Teilleistungsstörungen. Der verfrühte Wintereinbruch macht den Kindern sehr zu schaffen. Nachts hat es nur noch um die 0 Grad. Den Familien fehlen oft warme Kleidung und Decken für die Kinder. Damit sie nicht Hunger leiden müssen und eine warme Mahlzeit am Tag bekommen, werden sie auch krank in den Kindergarten geschickt. Das ist täglich eine weitere Herausforderung für das Betreuungsteam.
Mit viel Spaß und Freude kommen die Kinder zum „Taking Hands Educational Center“. Zwischen
8.00 – 9.00 Uhr kommen die Kleinen. Von 9.00 – 10.00 Uhr ist „Stuhlkreis“, der die Vorschulkinder auf die Schule vorbereiten soll. Einige der 7 Kindern mit Handicap brauchen während der Zeit eine Einzelbetreuung. Das ist dann Aufgabe von unserer Köchin Katrina und der Lehrerin Brigitte.
Danach gibt es für alle Kinder ein kleines Frühstück. Anschließend spielen sie im Garten unter dem neuen Schattendach, oder balancieren auf den halb eingegrabenen Autoreifen. Diesen Parcours meistern einige der Kinder mit großer Sicherheit, andere brauchen noch viel Unterstützung dabei. Dabei sollen sie auch lernen sich gegenseitig zu helfen. Andere werden von Doreen, der Erzieherin, noch einzeln betreut oder spielen Puzzle, Memory und andere Spiele am Tisch.
Mit viel Gemüse und Beilagen, manchmal auch Fisch oder Fleisch, bereitet Katrina ein wohlschmeckendes Mittagessen zu. Die meisten Zutaten werden von einer ortsansässigen Gärtnerei und Firmen aus Namibia gesponsert.
Zwischen 12.30 und 13.00 Uhr gehen die Kleinen nach Hause und die „Alftercare“- Kinder kommen. „Aftercare“, so heißt hier die Nachmittagsbetreuung. Mit den neuen Fußbällen, Schaukeln und Spielen am Tisch beschäftigen sie sich, bis alle da sind. Leider tun sich die meisten von ihnen beim Lesen sehr schwer. Mit viel Geduld widmet sich Brigitte in der „Ankommenszeit“ jedem einzelnem mit einer Leseeinheit. Nach dem gemeinsamen Mittagessen werden entweder Hausaufgaben erledigt, allerdings haben die Kinder meistens nichts auf, oder Lücken gefüllt.
Von den 18 Schülern*innen haben auch 7 eine Beeinträchtigung. Hierbei handelt es sich meist um Teilleistungs- Aufmerksamkeitsstörungen, aber es sind auch Kinder mit extremer Sehschwäche dabei.
Sie können nur sehr eingeschränkt bis zur Tafel sehen. Leider können sich die Eltern keine Brillen für ihre Kinder leisten. Das wird eines der nächsten Projekte unseres Vereins werden müssen, diese Kinder mit einer Brille zu versorgen.
Das nächste große Projekt soll der Neubau des „Taking Hands Educational Centers“ werden. Bei der Suche nach einem Grundstück haben wir mitten in der Lokation ein geeignetes gefunden. Jetzt laufen die Verhandlungen mit der Gemeinde, ob wir es erwerben können. Studenten der Uni Köln haben uns im Rahmen einer Stegreifaufgabe schon großartige Entwürfe dafür geleifert und wir könnten den ganzen Architekturbereich an sie abgeben.
Mit ein paar Eindrücken aus Oamruru senden wir Euch herzliche Grüße
Eurer Taking Hands Team
Omaruru, Mai 2022
Fotos © „Taking Hands“