Bericht von Dr. Lisa Gahn, Mitglied im Vorstand von Hilfe für Afrika e.V.
Am 3. August 2022 besuchte ich, während meines Urlaubs in Malawi die „School of Hope“ in Chipata, Sambia.
Die „School of Hope“, eine Grundschule mit 7 Klassenstufen, wurde von Marco Sardella, einem italienischen Laienmissionar von der „Association of Volunteer Missionaries“ und Mitarbeitern in einem Armenviertel in Chipata gegründet. Hier werden ca. 330 bedürftigen Kindern, die sonst keine Chance auf Bildung hätten, ein kostenfreier Schulbesuch und eine tägliche Mahlzeit ermöglicht.
Die Kinder sind Halb – oder Vollwaisen und/oder kommen aus sehr armen Verhältnissen. Ihre Familien oder Sorgeberechtigte müssen mit weniger als 2 $ am Tag überleben. Das würde den Schulbesuch der Kinder dieser Familien unmöglich machen, denn schon allein die Kosten für die in Sambia obligatorische Schuluniform beträgt ca. 7,15 Euro/Kind.
Doch zum Glück gibt es die „School of Hope“!
„Hilfe für Afrika e.V.“ finanziert die Schuluniformen aller Schüler:innen, die Schulmaterialien, das Gehalt der Koordinatorin, Mme Jere, und das Gehalt des Wachmanns, Herrn Mbewe. Hinzu kommt noch die Finanzierung der Verpflegung der Kinder und die Unterstützung der Schule beim Bau notwendiger Gebäude, wie z.B. der Bau der Toilettenanlagen.
Hilfe für Afrika e.V. finanziert darüber hinaus 45 ehemalige Grundschüler in ihrer Ausbildung in der Sekundarschule. Mit einem Sekundarschulabschluss haben die Kinder bessere Chancen einen Job zu finden und sich und ihren Familien eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Die Gehälter der Lehrer werden vom sambischen Staat finanziert.
In der Coronapandemie hat Marco eine Partnerschaft mit dem nahegelegenen Gefängnis aufgebaut. Das mit den Gefängnisinsassen entwickelte Programm wird von „Hilfe für Afrika e.V.“ finanziert:
In einer eigens hier aufgebauten Bäckerei produzieren die Insassen des Gefängnisses Brötchen und auf den Feldern, die zum Gefängnis gehören, wird Gemüse angebaut. Die Produkte aus beiden Programmen werden an die Schule und auf dem Markt verkauft. Das durch den Verkauf erzielte Einkommen fließt zurück in die bereits erwähnten Maßnahmen und in eine dritte Maßnahme – eine Alphabetisierungsklasse im Gefängnis.
Bei meinem Besuch stellte mich Marco Mme Jere, Herrn Mbewe und dem Lehrpersonal vor. Außerdem wurden mir das Schulgelände und die Gebäude auf dem Gelände gezeigt (Küche, Lehrerzimmer und Büros, Klassenzimmer, Toilettenanlagen, Essens – und Aufenthaltsplatz, Händewachsstation). Während meines Rundgangs, erfuhr ich von der Organisationsstruktur der Schule, hatte ich viele Gespräche und auch die Möglichkeit mit der Abschlussklasse zu sprechen.
Ich bin sehr beeindruckt über das bis ins Kleinste durchdachte Konzept der Schule, und von der warmherzigen und an der schwierigen Situation der Schüler:innen orientierten Organisation der Schule. Das Engagement von Marco Sardella und seinem Team ist bewundernswert und verdient höchsten Respekt.