Neues zu „Taking Hands“

Bericht von Nasrin Siege

Im September 2023 besuchten mein Mann und ich das Projekt „Taking Hands“ in Omaruru.

Zunächst ging es mit Andrea Bertelsmann, der Gründerin von „Taking Hands“ zu dem Grundstück, auf dem das „Taking Hands -Bildungszentrum“ seit Januar 2023 gebaut wird.
Stolz führte uns Andrea Bertelsmann über das Gelände und wir konnten uns davon überzeugen, dass der Bau bereits sehr fortgeschritten ist.

Am 25. November 2023 soll die Einweihung des Bildungszentrums stattfinden. Die Nachbarn – Familien in dem Armenviertel – freuen sich alle sehr auf das Zentrum, in das sie ihre Kinder betreut wissen werden. Wir erfuhren dabei auch, dass „Taking Hands“ sein Konzept erweitert hat, nicht nur einen integrativen Kindergarten, sondern auch ältere Schulkinder aus armen Familien betreuen wird.
Die verschiedenen Altersgruppen werden, bis zum Einzug in das Bildungszentrum, in den Räumen der Kirche betreut.
Ich hatte für „Taking Hands“ von lieben Kolleg:innen gespendete textfreie Bilderbücher, Bilderbücher mit wenig Text und Bilderbücher in English mitgenommen. Hinzu kamen die vier Book Sprint Namibia-Bücher, die im Oktober 2022 während eines Workshops mit mir als Editorin im Goethe-Institut Windhuk entstanden waren.


Mehr zu Book Sprint Namibia finden Sie hier
Jedes Kind in jeder Gruppe bekam sein eigenes Book-Sprint-Buch und konnte es mit nach Hause nehmen. Für viele Kinder war das das erste eigene Buch.

Am Vormittag erzählte ich den Kindergartenkindern die Book Sprint-Geschichte „Who Tickles Tula?“
Das war total schön, lustig und hat allen Spaß gemacht.

Am Nachmittag führte ich mit einer Gruppe der älteren Kinder eine Geschichtenwerkstatt durch. Wir erzählten, schrieben und spielten, und so entstand das Theaterstück „Taking Hands“!

Die Entwicklung des Theaterstücks bestand aus Erzählen, Schreiben und Spielen der einzelnen Szenen. Das war ein großer Spaß!

Das Stück „Taking Hands“ handelt vom Miteinander von Kindern mit Beeinträchtigungen und Kindern ohne Beeinträchtigungen; von Empathie, Freundschaft, gegenseitiger Unterstützung und Hilfsbereitschaft.

Das Theaterstück wird am 25. November 2023 von den Kindern, im Rahmen der Einweihungsfeier der neuen Gebäude des Taking Hands Bildungszentrums“ aufgeführt werden. Die Kinder proben zu dieser Zeit und sind sehr aufgeregt.

Unser Dank geht an die Schüler:innen der Ritter-Wirnt-Realschule

Bericht von Nasrin Siege

Auf meiner Lesereise in Franken, brachten meine Bücher mich auch in die Ritter-Wirnt-Realschule in Gräfenberg.

2018 hatte die Vollversammlung der Schüler:innen beschlossen, das von Hilfe für Afrika e.V. unterstützte Projekt „Let me be a child“ mit Spendenaktionen zu unterstützen. Jedes Jahr zur Adventszeit verkaufen die Schüler:innen Kekse, Kuchen und Getränke zugunsten von Let me be a child. 2019 hatten wir die letzte Vollversammlung gehabt und ich hatte während der VV damals einen symbolischen Scheck von der Schule für Let me be a child erhalten. In den Jahren 2020, 2021 und 2022 fanden leider wegen Corona keine Vollversammlungen statt.

Dieses Jahr – 2023 – konnten wir uns wieder in der großen Runde treffen!

Ich hielt einen Vortrag über Hilfe für Afrika e.V., Let me be a child und die Geschichte der Unterstützung durch die Schüler:innen der Realschule.


Nach meinem Vortrag vor mehr als 600 Schüler:innen überreichten mir Frau Lang (Betreuerin der Spendenaktion) und Frau Eismann (Schulleiterin) einen symbolischen Scheck von 1200 € für Let me be a child!

Eine große Freude, denn dieses wunderbare Projekt braucht weiterhin unser aller Unterstützung!
Mein Dank geht an alle Schüler:innen der Realschule Gräfenberg, an Susanne Lang, Gertrud Eismann und an Andrea Peters-Daniel, die diese Schulpartnerschaft initiiert hat!

Neue Maßnahmen mit Together! Äthiopien zur Verhinderung von Blindheit bei Schulkindern

Studien in verschiedenen Stadtverwaltungsbezirken von Addis Abeba haben ergeben, dass die Prävalenz von Sehschwäche bei Kindern und auch die Anzahl von Kindern sehbehinderter Menschen stetig zunimmt. Die zentrale Statistikbehörde von Äthiopien hat Zahlen aus der Volkszählung von 2007 veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass in Addis Abeba insgesamt 32.630 Invaliditätsfälle auf Grund von Blindheit und Sehbehinderung vorliegen. Die Häufigkeit von Sehschwäche und Erblindung bei Kindern in Addis Abeba macht 56% der Fälle von Sehbehinderung und Erblindung aus.

Daraufhin hat Together! Äthiopien im Jahr 2018 eine Untersuchung von Kindern in 41 staatlichen Grundschulen in zwei Stadtbezirken (Arada und Yeka) von Addis Abeba durchgeführt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass mindestens 1119 (503 männliche und 616 weibliche) schulpflichtige Kinder Augengesundheitsprobleme (mäßige und / oder schwere Sehbehinderungen) haben und von Erblindung bedroht sind.
Dies liegt vor allem an der geringen Aufmerksamkeit, die die Eltern der persönliche Pflege und Hygiene im Haushalt widmen. Darüber hinaus haben die Eltern nicht die Kenntnisse, die Symptome der Sehschwäche zu identifizieren, obwohl diese bei sofortiger Behandlung vermeidbar wären. Dazu kommt oft  funktioneller Analphabetismus unter den Familien, Unzugänglichkeit von Informationen über Augenprobleme, mangelndes Bewusstsein der Familien für die Augengesundheitsprobleme ihrer Kinder, mangelnde Betreuung von Kindern durch die Familien. Zusätzlich verhindern finanzielle Probleme, dass Familien ihre Kinder zu Gesundheitseinrichtungen bringen.

Beobachtungen von Together! haben zudem gezeigt, dass vor allem bei Jugendlichen die Prävention von Sehbehinderungen erfolgversprechend ist.

Together! hat diese Problematik mit „Hilfe für Afrika e.V.“ diskutiert und entschieden, dafür um Unterstützung zu werben.HfA hat mit Together das Projekt im Detail geplant und bei der vom BMZ aus zuständigen Schmitz-Stiftung offentliche Mittel beantragt. Im Januar dieses Jahres wurde der Auftrag erteilt.

Projektziel und Ergebnisse:

Ziel:
In den 3 Bezirken von Addis Abeba, in denen Together! arbeitet, sind die Lebensbedingungen von Schulkindern, die von Sehbehinderungen bedroht sind, verbessert.

Ergebnisse:
Die Familien der Kinder mit Augenproblemen haben Hygiene und Sauberkeit zu Hause verbessert.
Die Schul- und Gesundheitseinrichtungen im Projektgebiet stellen gute und integrierte Präventionsberatung und medizinische Versorgung bereit.

Zielgruppen

Direkt: Die direkten Zielgruppen des Projekts sind 500 Kinder aus marginalisierten Familien, die von Sehbehinderung bedroht sind. Diese Kinder sind zwischen 6 und 18 Jahre alt und besuchen 10 staatliche Schulen in drei Stadtbezirken von Addis Abeba (Yeka, Arada und Gulele). Darüber hinaus profitieren 300 Familien der betroffenen Kinder direkt von diesem Projekt, da sie direkt die Prävention von Augengesundheitsproblemen bei ihren Kindern, die von Blindheit bedroht sind, beeinflussen können.
Indirekt: 10 ausgewählte Schulgemeinschaften (Lehrer, Verwaltungsangestellte und Eltern-Lehrer-Vereinigungen/PTA-Mitglieder), 10 Schulgesundheitsclubs und drei Gesundheitszentren/Krankenhäuser, die für die medizinische Behandlung/Prävention ausgewählt

Das Projekt ist für ein Jahr geplant und hat im Februar begonnen.

Im Folgenden links zu äthiopischen Fernsehberichten über Together!

https://www.youtube.com/watch?v=ZDUsATBZ0YY&t=594s

https://www.youtube.com/watch?v=RlTJaQur6Kg&t=372s

Lesereise von Nasrin Siege

Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in Hilfe für Afrika e.V. schreibt Nasrin Siege Bücher für Kinder und Jugendliche. Bis auf ihren autobiografischen Roman handeln ihre Bücher von Kindern und Kindheit in Afrika. Sie sind eng mit ihrer Arbeit in den Projekten verbunden.
Es kommt vor, dass sie im Rahmen ihrer Lesungen von den Kindern erzählt, die sie in den Projekten von Hilfe für Afrika e.V. kennen gelernt hat und manchmal entstehen daraus Unterstützungen und Kooperationen: So entstand 2018 eine Kooperation mit dem Rotary Club Fränkische Schweiz und eine weitere mit der Ritter-Wirnt-Realschule.
Der Rotary Club Fränkische Schweiz hatte im September 2018 einen Sponsorenlauf  zugunsten von Hilfe für Afrika e.V. organsiert und unterstützt nun unser  Projekt (siehe „Together!“)  „Prävention von Erblindung von Kindern aus bedürftigen Familien in Addis Abeba“  mit 7500 Euro.
Am 22. Mai traf Nasrin Siege den Präsidenten des Rotary Clubs, Dr. Peter Martin,  und berichtete ihm von den bereits begonnenen Maßnahmen.

Die Vollversammlung der Ritter-Wirnt-Schule beschloss 2018, das Projekt „Let me be a child“ in Addis Abeba  finanziell zu unterstützen.

Am 23. Mai 2019 berichtete Nasrin Siege in der Vollversammlung Neues aus dem Projekt und bekam anschließend symbolisch, begleitet vom Jubel der Kinder, von Frau Gertrud Eismann (Schulleiterin) und Frau Susanne Lang (Lehrerin) einen Scheck über 750 Euro für Lmbac überreicht.

Todesursache Flucht jetzt auch bei Hilfe für Afrika

Jetzt ist das Buch „Todesursache:Flucht – Eine unvollständige Liste“ auch bei „Hilfe für Afrika e.V.“ angekommen!

 

In den vergangenen 25 Jahren sind mehr als 35.000 Menschen auf der Flucht nach Europa oder nach ihrer Ankunft in Europa gestorben. In diesem Buch hat jeder dieser 35.000 Menschen einen Platz bekommen. Die meisten in dieser Liste sind ohne Namen; von einigen allerdings haben die Herausgeberinnen und Autorinnen Kristina Milz & Anja Tuckermann ihre Lebens- und Todeswege recherchieren können. Diese kurzen Porträts sind bedrückend zu lesen und aufrüttelnd zugleich.
Das Buch soll am 10. Dezember 2018 – an diesem Tag vor siebzig Jahren wurden die Internationalen Menschenrechte ausgerufen – von vielen Verbänden, Initiativen und Projekten, aber auch im Handel kostenlos verteilt werden, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Hilfe für Afrika e.V. ist am 10. Dezember mit seinen 20 Exemplaren dabei!
Das Buch kann aber auch direkt in jeder Buchhandlung oder über diesen Link gekauft werden: https://shop.hirnkost.de/produkt/todesursache-flucht/